Mit dem Google Pixel 4 und Pixel 4 XL will Google wieder an die Spitze der Smartphone-Kameras springen. Besonders im Bereich der Fotos bei Nacht bzw. schwachem Licht verspricht man eine der besten Low‑Light‑Kameras in der Galaxie. Außerdem verbaut man erstmals eine zweite Kamera auf der Rückseite für einen zweifachen optischen Zoom. Aber auch auf der Vorderseite verändert sich einiges: Das Display bietet eine Bildwiederholrate von 90 Hz statt den normalen 60 Hz und man hat sich endlich von der großen Notch des Pixel 3 XL verabschiedet.
Neues Design, neue Funktionen, neues Display
Über Geschmack lässt sich streiten, aber das Pixel 3 wird wohl nicht als das schönste Smartphone 2018/19 in die Geschichte eingehen, gerade die großen Ränder bzw. die riesige Notch beim 3 XL waren nicht mehr zeitgemäß. Das hat auch Google eingesehen und die Ränder unten so stark verkleinert, dass der Lautsprecher nach unten neben den USB-C-Anschluss wandern musste. Zusammen mit der Ohrmuschel hat man aber immer noch Stereo-Sound. Diese sitzt weiterhin im oberen Rand, welcher zwar nur leicht geschrumpft ist, mir persönlich gefällt dieser Ansatz aber trotzdem besser als die große Notch des Pixel 3 oder der iPhones.
Aber wie bei den iPhones gibt es auch hier einen bzw. zwei gute Gründe für die große „Stirn“ des Pixel 4 – Motion Sense und sicheres Face Unlock. Mit Motion Sense beschreibt Google die neuen Funktionen, die durch die Integration eines Radar-Chips (Soli) ermöglicht werden. Dazu zählen das Überspringen von Songs in Musik-Apps, das Ablehnen von Anrufen und die „Snooze“-Funktion vom Wecker.
Außerdem erkennt das Pixel 4 durch das Radar, wenn sich eure Hand in der Nähe des Smartphones befindet. Hebt ihr es dann an, wird schon Face Unlock aktiviert, bevor ihr das Handy ganz angehoben habt. Dann greifen die ganzen anderen Sensoren und sorgen für ein sicheres Einloggen mit eurem Gesicht. Hier wird ein echter 3D-Abgleich eures Gesichts gemacht, daher kann man das System nicht mit einem Foto austricksen. Allerdings funktioniert Face Unlock aktuell noch, wenn ihr die Augen zu habt, was aber mit einem Softwareupdate behoben werden soll.
Beim Design der Rückseite fällt auf, dass das zweigeteilte Design vom Pixel 2 und 3 nicht fortgeführt wurde und die Rückseite jetzt aus durchgängig gleich aussehendem Gorilla Glass 5 besteht. Die weiße und orange Version haben mattes Glas während die schwarze Version spiegelt. Der Aluminiumrahmen ist bei allen Versionen mattschwarz gehalten und beide Modelle sind IP68 zertifiziert. Auffällig ist natürlich noch das quadratische Kameragehäuse für die Dual-Kamera, welches an das iPhone 11 erinnert.
Beim Display handelt es sich wie schon beim Pixel 3 um ein OLED-Panel mit einer FullHD+ (Pixel 4) bzw. QuadHD+ (4 XL) Auflösung. Neu ist jetzt, dass sich das Display 90 mal in einer Sekunde aktualisiert. Dies sorgt für eine noch flüssigere Darstellung von Spielen (falls unterstützt) und natürlich gerade beim Scrollen und Navigieren des Systems. Da der Unterschied auf dem Papier schwer zu beschreiben ist, probiert ihr es bei Interesse am besten mal im Laden aus.
Dual-Kamera inkl. 2 x Zoom
Die Kamera der Pixel-Reihe war immer DAS Feature, was das Pixel besser als andere Smartphones gemacht hat. Das Pixel 3a ist nur so interessant, da es die gleiche Kamera hat wie das große Pixel 3 und natürlich Googles Kamera-Software. Google setzt auch beim Pixel 4 wieder auf den Sony IMX 363 Sensor mit 12,2 Megapixeln, lässt diesmal aber noch mehr Licht durch die f/1.7 große Blende. Das und der verbesserte Night Sight Modus sollen dann für noch bessere Aufnahmen in der Nacht und bei schwachem Licht sorgen – sogar Astrofotografie soll so möglich sein.
Die zweite Kamera mit 16 Megapixeln bietet einen zweifachen optischen Zoom und dank Googles Software einen 8-fachen Super Res Zoom, bei dem digitaler und optischer Zoom kombiniert werden. Das kennt man so z.B. schon vom Huawei P30 Pro. Dank der zweiten Kamera sollen auch Portraits noch besser werden, da der andere Sensor jetzt Tiefeninformationen sammeln kann.
Bessere Hardware & gute Software
Wie bereits erwähnt hat man dem Display mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz ein starkes Upgrade verschaffen. Aber auch im Inneren hat Google das Pixel 4 auf den neusten Stand gebracht. Dazu zählt der Snapdragon 855 Prozessor, endlich 6 GB an Arbeitsspeicher und 64 oder 128 GB an Massenspeicher. Hier hätten man aber auch direkt bei 128 GB anfangen können, 64 GB ohne die Möglichkeit der Speichererweiterung sind in 2019 für die meisten doch etwas wenig. Etwas wenig ist auch der Akku des Pixel 4, denn dieser ist mit 2.800 mAh kleiner als der des Pixel 3 (-115 mAh). Dagegen wächst der Akku des Pixel 4 XL um 270 mAh auf 3.700 mAh an. Immerhin kann man den Akku mit 18 Watt Power Delivery 2.0 und auch kabellos aufladen.
An kabelloses Konnektivität gibt es außerdem noch Bluetooth 5.0, NFC, WLAN ac MIMO und GPS/GLONASS/BDS/Galileo. Einen Dual-SIM-Slot bietet das Pixel 4 nicht, dafür aber eine eSIM und natürlich den normalen Slot. Bei der Software hat man mit einem Pixel natürlich immer am schnellsten die neuste Android Version und die neusten Sicherheitsupdates. Des Weiteren garantiert Google dies für 3 Jahre, wovon andere Hersteller nur träumen können.
Einschätzung des Google Pixel 4 & 4 XL
Das Google Pixel 4 und 4 XL hat man endlich kleinere Ränder, eine zweite Kamera auf der Rückseite, stärkere Hardware und dazu noch ein hochauflösendes 90 Hz Display sowie drei Jahre garantierte Upgrades. Ich persönlich würde aufgrund der Handlichkeit eher zum kleineren Pixel 4 tendieren, da die Akkulaufzeit nach ersten Testberichten zu urteilen nicht so schlecht wie erwartet ist. Was haltet ihr von den beiden neuen Pixel Modellen?
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